top of page

Erlenkapelle

Die Erlenkapelle erstrahlt in neuem Glanz.

O39C2018.jpeg

Wer kennt sie nicht, die Erlenkapelle! Sie steht über Emmetten in schöner Natur und von dort hat man eine wunderschöne Aussicht auf das ganze Dorf. Und genau die Natur hat ihre Spuren an der Erlenkapelle hinterlassen.

Deswegen hat sich der Kirchenrat entschlossen, das
«Erlen-Chäpili» aufzufrischen. Zusammen mit Maler Hans-Ruedi Flury und dem Team des Jugendraumes (Junges Emmetten) ging es an die Arbeit.

 

Nach den Anweisungen von Hans-Ruedi Flury schabte Lisa Waser den Verputz herunter und behandelte die feuchten Stellen mit einem Spezialmittel. Weiter wurde das Eisengitter abgeschliffen und neu gestrichen. Auch die Decke wurde aufgefrischt und die Balken wurden gereinigt.

 

Und dabei konnte man sehen, dass Vögel und Spinnen das
«Erlen-Chäpili» auch sehr schätzen. Weiter ging es mit Sven Baumann, Sämi Bissig und Marcel Auf der Maur, sie besserten das Mauerwerk aus und flickten den Fussboden. Hinter der Kapelle schaufelte Theo Achermann einen grösseren Graben und legte diesen mit Wasser abweisendem Material aus. Diejenigen Arbeiten, die viel Staub und Dreck verursachen, sind getan.

 

Zuletzt wird die ganze Kapelle frisch gestrichen. Wir wünschen den Spaziergängern und Wanderern, die das «Erlen-Chäpili» als Aussichtspunkt oder als Pausenplatz geniessen, eine schöne Zeit oder einfach ein paar erholsame Minuten in Stille.

 

Beitrag: Hanspeter Näpflin

Geschichte der Erlenkapelle

Über die Geschichte der Erlenkapelle ist wenig bekannt. Hier einige Aufzeichnungen aus dem Genossenarchiv:


Anno 1791 den 26 ten Christmon. haben die Herren Räth und allgemeine Herren Bärglüth mit vollkommener Gewalt gemehret wie folget. …Weithers um ein Däfeli ohrnig zuo gäben in das Ehrli Wääg Käpeli soll der Bärgv. Joseph im boden und der Härgis Melch. 1 ten meien 1819 Von wägen dem Kapely auf den Ehrlen Wäg ist erkent, und den Jakob Wirsch auf dem SonWill den Platz erlaubt, das Kapely gresser zu machen aber ohne Kesten denen Bergleithen.

 

…Schon manche durch das Schicksal gebeugte Person hat auf der Ehrlen Hilfe und Trost gefunden, das beweisen die vielen Votiv Zeichen. Das schrieben am 18. Oktober 1879 für die Kapellbau-Kommission der Präsident R. Odermatt, Pfarrer, und Aktuar Jos. Würsch, Kantonsrichter, in einem Gesuch an die Genossengemeinde.

 

Am 26. Oktober 1879 erklärte sich die Korporation bereit, Fr. 400.– nebst unentgeltlichem Holz zu dieser Kapelle zu geben unter Einhaltung von zwei Bedingungen:

1. Jedoch darf der Bau nicht kleiner ausgeführt werden, als der Plan gegenwärtig bestimmt.

2.Wird die Summe erst nach Erstellung des Baues und erst, wenn bestimmt nachgewiesen sein wird, dass für die fragliche Baute die Fortexistenz gesichert sei, das heisst, für gehörige Fundation
zum ferneren Unterhalt derselben gehörig gesorgt und festgestellt sein wird, bezahlt werden.

Da im Rechnungsbuch der Genossenkorporation kein Eintrag über die Bezahlung des Beitrages vorhanden ist, ist anzunehmen, dass diese Kapelle nicht gebaut wurde. Die Kostenberechnung für die Kapelle betrug Fr. 3000.–. Von Wohltätern waren für den Kapellbau bereits Fr. 2000.– zugesichert.

 

Diese Eintragungen lassen darauf schliessen, dass die Erlenkapelle vor mehr als 200 Jahren ein Ort war, an dem die Leute um Hilfe in ihren Anliegen beteten. Der Auftrag der Bergleute an den Bergvogt Josef Würsch, Boden, und Melcher Würsch, Härggis, eine Täfeli-Ordnung zu erstellen, deutet darauf hin, dass sich in der Erlenkapelle zahlreiche Votivtafeln befanden. Wann die Votivtafeln entfernt oder irgendwo eingelagert wurden, ist mir nicht bekannt.

 

Seit 1937 wurden verschiedene Renovations- und Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Die Kosten wurden teilweise von der Genossenkorporation, aus Spenden und mit dem Kerzligeld durch das Pfarramt bezahlt.


1960 wird erwähnt, dass Frauen den Schmuck besorgen. Eine von diesen Frauen war auch die Mutter von Alois Würsch, Steinen. Diese habe jeweils gesagt, dass der Schützenhaus-Hans den Boden mit den Initialen I W S (Iohann Würsch Schützenhaus) erstellt habe.

 

Beitrag: Adolf Würsch

bottom of page